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v.l.n.r.: Dr. Gerold Kreuter, FiDT Fördergesellschaft für innovative Dienstleistungen und Techniken mbH, Kai Lorenz Wittrock, Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH, Ulrich Spengler, IHK Kassel-Marburg, Dr. Kerstin Volkenant, biovision Umwelt- und Gebäudeanalytik GmbH, Jürgen Müller, Handwerkskammer Kassel, Ingo Buchholz, Kasseler Sparkasse, Jürgen Hahl, Handwerkskammer Kassel (Foto: WFG)

Die WFG Region Kassel GmbH (WFG) tritt in die Geschäftsführung der FiDT Fördergesellschaft für innovative Dienstleistungen und Techniken mbH und der Science Park Kassel GmbH ein. „Das ist eine richtungsweisende Entscheidung für eine weiterhin gute Gründerpolitik in Kassel“, erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle die Übernahme der Geschäftsführung des FiDT durch die WFG wenige Tage nach deren Einstieg in die Geschäftsführung des Science Parks. Die WFG sei für diesen Einstieg in die zusätzliche Rolle prädestiniert, weil sie den Bedarf und die Bedürfnisse der Unternehmen der Region in ihrer Vielfalt und Tiefe genau kenne. Mit dem FiDT übernehme die WFG Verantwortung für eines der ersten von vier Gründerzentren in Hessen. Das FiDT sei 1995 gegründet worden. Auf 10.000 Quadratmetern biete es aktuell Platz für circa 90 Unternehmen. Im Lauf eines Vierteljahrhunderts haben dort etwa 400 Unternehmen mehr als 1500 Arbeitsplätze für Gründerinnen und Gründer sowie weitere Beschäftigte geschaffen. „Das FiDT zeigt, wie ein erfolgreiches Technologie- und Gründerzentrum funktionieren kann“, so Geselle.

„Ein starkes Gründer-Ökosystem ist für unseren Wirtschaftsraum ein prägender Faktor“, sagt Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse, die zugleich Gesellschafterin des FiDT ist. Die Aktivierung und Förderung von Gründerinnen und Gründern sowie Nachfolgerinnen und Nachfolgern, die Bereitstellung einer starken Finanzierungspartnerstruktur und ein großes, engagiertes Netzwerk sind für Buchholz unverzichtbar. „Der Science Park und das FiDT sind in Kassel zwei Säulen dieser Struktur. Mit unterschiedlicher Zielgruppenausrichtung, aber einem klaren Ziel: Sie wollen das Gründerklima in der Region voranbringen und die Wirtschaft mit Start-ups vernetzen“, sagt Buchholz: „Als Kasseler Sparkasse haben wir in den vergangenen drei Jahren durch unsere Existenzgründungspezialisten Start-ups mit einem Finanzierungsvolumen von rund vier Millionen Euro begleitet. Die umfangreichen Unternehmensnachfolgefinanzierungen sind dabei nicht mit eingerechnet.“ Die WFG werde als Mit-Geschäftsführerin von FiDT und Science Park die weiteren Initiativen und Partner in Kassel vernetzen und zusammenzuführen. Denn Fragen nach Gleichgesinnten, Mentoren, Ratgebern, etablierten Unternehmen, Kapitalgebern und Finanzierungspartnern betreffen alle. Gleichzeitig werde die Sichtbarkeit Kassels als interessanter Standort für die Gründerszene gestärkt.

Für Dr. Arnd Klein-Zirbes, Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg und Mitgesellschafterin des FiDT, ist mit dem Einstieg der WFG Region Kassel in die Geschäftsführung des FiDT und des Science Parks, der sich auf universitäre Ausgründungen konzentriert, „eine Lösung gefunden, die für die bestehenden Institutionen Verlässlichkeit sichert". Gleichwohl biete der Wechsel einen guten Anlass zur Evaluation und zum Nachschärfen der strategischen Ausrichtung des FiDT und des Science Parks. „Gründerzentren leben auch von der Fluktuation der beherbergten Gründer. Die Fluktuation ist Grundlage eines fruchtbaren Austauschs unter Unternehmern, die in unterschiedlichen Phasen stehen“, sagt Klein-Zirbes. Die IHK werde nicht nur ihre bewährte Gründerberatung, ihr Netzwerk und ihre Kontakte zu Finanzpartnern weiterhin in die Gründerszene einbringen, sondern auch die Bereitschaft, das Profil eines Gründerzentrums immer wieder auf die Bedürfnisse der Zeit auszurichten.

Der Einstieg der WFG in die Geschäftsführung des FIDT sei „auf jeden Fall eine Chance“, sagt Jürgen Hahl, Geschäftsführer Finanzen und interne Dienstleistungen bei der Handwerkskammer Kassel. Ein Gründer- und Technologiezentrum wie das FiDT sei zwar nicht der klassische Standort für ein Handwerksunternehmen, aber das Handwerk profitiere als ein Partner im Wirtschaftskreislauf von jeder erfolgreichen Unternehmensgründung in Kassel. Darum sei die Kammer auch eine überzeugte Gesellschafterin des FiDT. Die WFG wiederum unterstütze die Wirtschaft, indem sie schnell und unkompliziert helfe, wenn Unternehmen neue Standorte suchten. „Aus unserer Perspektive als Handwerkskammer ist die Art und Weise, wie die WFG ihre Arbeit macht, einfach sehr gut“, sagt Hahl: „Darum setzen wir auch darauf, dass mit der WFG in der Geschäftsführung des FIDT die Wege für die jungen Unternehmen zu allen Partnern in der Region noch kürzer werden.“

Dr. Kerstin Volkenant, Co-Gründerin der biovision Umwelt- und Gebäudeanalytik GmbH mit Sitz im FiDT, plädiert dafür, den Standort an der Marbachshöhe nicht nur in seiner Funktion als Gründerzentrum, sondern auch als Technologiezentrum weiter auszubauen und zu stärken. Auch in der Kontinuität liege eine Stärke, sagt Volkenant. Das FiDT verfüge über eine hervorragende Infrastruktur. Als Beispiele nennt die Naturwissenschaftlerin die verkehrsgünstige Lage, den verlässlich besetzten Empfang, an dem Kunden jederzeit Ansprechpartner finden, sowie den perfekten Hausmeisterservice. „Das FiDT nimmt einem Gründer viele Aufgaben ab“, sagt die Biologin und erwartet, „dass mit dem Einstieg der WFG in die Geschäftsführung von FiDT und Science Park den Gründern von gestern und heute eine positive Perspektive am Standort Kassel gegeben wird. Sowohl die Fluktuation in Gründerzentren, als auch die Stabilität von Netzwerken und Strukturen sind unverzichtbare Stärken, die es zu vereinen und auszubalancieren gilt. Diese Herausforderung stellt sich der Geschäftsführung der beiden Zentren.“

Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der WFG, nimmt diese Herausforderung an: „Wir sehen die exklusiven Merkmale und Stärken beider Standorte, und insbesondere vom FiDT können wir lernen, was ein Gründerzentrum über 25 Jahre erfolgreich macht.“ Die Stärken des FiDT gelte es zu analysieren und zu erhalten, wenn es nun zugleich darum gehe, den Standort erfolgreich auf die klimaneutrale Zukunft auszurichten. „Wir brauchen ideale Wachstumsbedingungen für die Gründerinnen und Gründer von heute und morgen, ohne die Interessen jener Unternehmen zu vernachlässigen, deren Start-up Phase schon lange zurückliegt. Wir wollen ein Netzwerk für die ganze Wirtschaft mit ihren Start-ups und den etablierten Unternehmen. Darum benötigen wir sowohl Gründer-, als auch Technologiezentren. In diesem Zusammenhang danke ich Dr. Gerold Kreuter, der als Geschäftsführer des FiDT und des Science Parks die Bedingungen für Gründer in Kassel erfolgreich gestaltet und damit auch ein Zeichen weit über die Region hinaus gesetzt hat.“